Degenerative Gelenkerkrankungen

Nicht jeder chronische Arthrosepatient braucht eine Dauertherapie mit entzündungshemmenden Medikamenten. Manche Patienten dürfen auch wegen anderen bestehenden Krankheiten diese Mittel nicht über einen längeren Zeitraum einnehmen.

Alternative Verfahren eröffnen in diesen Fällen neue Behandlungsmöglichkeiten.

ABPS / Autologous Blood Processing System)

Arthrex Inc. Alle Rechte vorbehalten. Patent pending.)

Gelenkknorpeldefekte können eine Arthrose einleiten. Molekularbiologische Untersuchungen haben ergeben, dass der wesentliche ursächliche Faktor der Arthrose das allgemeine Entzündungszytokin Interleukin-1 (IL-1) ist, das bei der Degeneration von Knorpelzellen und den entsprechenden Reparaturmechanismen eine entscheidende Rolle spielt.

In einem gesunden Gelenk befinden sich IL-1 und der Interleukin-1-Rezeptorantagonist (IL-1Ra) im Gleichgewicht. Bei einer Osteoarthritis wird nicht genügend IL-1Ra produziert, um die destruktiven Wirkungen des erhöhten IL-1 zu blockieren. Das Ergebnis sind Entzündung, Gelenkschmerzen und schließlich eine Zerstörung des Knorpels.

Beim Arthrex-ABPS System werden Monozyten (eine Unterart der weißen Blutkörperchen) an die Glaskügelchen gebunden. Dadurch werden die Zellen angeregt, ohne Gabe von Medikamenten regenerative und entzündungshemmende Proteine zu bilden.

Technik

Beim Arthrex-ABPS Prozess werden 50 ml Blut in eine Spritze abgenommen und in den Arthrex-ABPS Behälter übertragen. Das abgenommen Blut wird 16 – 24 Stunden lang bebrütet, um den Gehalt an entzündungshemmenden und regenerativen Proteinen zu steigern.

Nach der Inkubation wird der Arthrex-ABPS Behälter in eine Zentrifuge gestellt, um das Serum vom Blut zu trennen. Das Serum wird entnommen und kann in Spritzen oder Ampullen zur sofortigen Verwendung oder zum Einfrieren abgefüllt werden.

Der Arthrex-ABPS Behälter besteht aus einem Röhrchen mit zwei Ventilen, das Glaskügelchen enthält, die eine möglichst große Oberfläche innerhalb der Röhre erzeugen. Aus dem Blut, welches in diesem speziellen Behälter bebrütet wird, kann autologes Serum abgespalten werden, das lokal im Gelenk benutzt werden kann.

Da das Serum vom körpereigenen Blut des Tieres stammt, ist die Wahrscheinlichkeit von unerwünschten allergischen oder anaphylaktischen Nebenwirkungen sehr gering.

Literatur

  1. M. Goldring: Osteoarthritis and Cartilage: The Role of Cytokines. Current Rheumatology Reports 2000; 2:459-465.
  2. W. Arend, M. Malyak, C. Guthridge, C. Gabay: Interleukin-1 Receptor Antagonist: Role in Biology. Annual Review of Immunology 1998; 16:27-55.
  3. D. Frisbie, C. Kawcak, N. Werpy, R. Park, W. McIlwraith: Clinical, biochemical, and histologic effects of intra-articular administration of autologous conditioned serum in horses with experimentally induced osteoarthritis. Amer Journal Vet Research, Vol. 68, No. 3, 2007.
  4. DD. Frisbie, SC. Ghivizzani, PD. Robbins, et al: Treatment of experimental equine osteoarthritis by in vivo delivery of the equine interleukin-1 receptor antagonist gene. Gene Therapy 2002; 9:12-20.
    © 2010, Arthrex Inc. Alle Rechte vorbehalten. Patent pending.

ACP (Autologous Conditioned Plasma)

In der Human- und Veterinärmedizin wird ACP seit vielen Jahren zur orthopädischen Behandlung eingesetzt.

ACP

(© 2010, Arthrex Inc. All rights reserved.)

Einleitung

Eigenblutprodukte finden bei zahlreichen orthopädischen Behandlungen zunehmendes Interesse. Die heilende Wirkung von Blutplasma wird durch Wachstumsfaktoren getragen, die aus Thrombozyten freigesetzt werden. Diese Wachstumsfaktoren leiten an der Applikationsstelle Selbstheilungs- und Regenerationsprozesse ein.

 

Vorteile

ACP (Autologes Konditioniertes Plasma) wird mit der Arthrex-ACP-Doppelspritze ambulant oder im OP innerhalb von Minuten hergestellt und impliziert. Die Zubereitung erfolgt in einem geschlossenen, sterilen System und ermöglicht somit eine praktische und sichere Handhabung.

 

Indikationen

  • Rupturen und Teilrupturen und Bändern
  • Tendinose und Ligamentose
  • frische Muskelfaserrisse
  • Chondromalazie
  • (partielle) Kreuzband-Rerupturen
  • Meniskusläsionen
  • Sehnennähte
  • Schlecht heilende Wunden

 

Wirkungsmechanismus

Thrombozyten werden außerhalb der Blutbahn aktiviert und setzen proliferative (z. B. Platelet Derived Growth Factor (PDGF)) und morphogene Proteine (Transforming Growth Factor (TGF)) frei.

Die Thrombozytendichte in ACP ist ca. doppelt so hoch wie in Vollblut. Die Konzentrationen aller gemessenen Wachstumsfaktoren sind im ACP signifikant höher als im Vollblut.

Von diesen Wachstumsfaktoren ist bekannt, dass sie für die Knorpelheilung wichtig sind.

 

Die wesentlichen Wirkungen sind:

  • Einleitung von Proliferation und Differenzierung verschiedener Zelltypen (z. B. Stammzellen, Osteoblasten und epidermale Zellen)
  • Verbesserung/Modulation der Produktion von Kollagen, Proteoglykan und TIMP (Tissue Inhibitor of Metallo-Proteinases)
  • Stimulation der Angiogenese
  • Chemotaxis

Zu diesen positiven Wirkungen scheinen synergistische Wirkungen von Wachstumsfaktoren beizutragen.

Zum Nachweis, dass ACP im Vergleich zu Vollblut höhere Konzentrationen von 7 gut dokumentierten, häufigen Wachstumsfaktoren enthält, hat Arthrex aus dem venösen Blut von 12 gesunden Spendern ACP hergestellt und die Konzentration folgender Wachstumsfaktoren bestimmt:

  • PDGF AB and BB Platelet-Derived Growth Factor
  • TGF beta 1 and beta 2 Transforming Growth Factor
  • IGF Insulin-like Growth Factor
  • EGF Epidermal Growth Factor
  • VEGF Vascular Endothelial Growth Factor

Die Konzentrationen aller gemessenen Wachstumsfaktoren sind im ACP signifikant höher als im Vollblut. Bei PDGF-AB ist sie 25-fach höher. Bei EGF, VEGF und PDGF-BB liegen die Konzentrationen 5 bis 11 Mal höher und bei IGF-I, TGF-b1 und -b2 beträgt der Anstieg wenigstens das 5-fache.

 

Literatur

  1. Bosch G, et al, The effect of platelet-rich plasma on the neovascularization of surgically created equine superficial digital flexor tendon lesions, Scand J Med Sci Sports, 2011; 21(4): 554-61.
  2. Georg R, et al, Autologous conditioned plasma as therapy of tendon and ligament lesions in seven horses, J Vet Sci, 2010; 11(2): 173-5.
  3. Saito M, et al, Intraarticular administration of platelet-rich plasma with biodegradable gelatin hydrogel microspheres prevents osteoarthritis progression in the rabbit knee, Clin Exp Rheumatol, 2009, 27(2): 201-7.
  4. Carter CA, et al, Platelet-rich plasma gel promotes differentiation and regeneration during equine wound healing, Exp Mol Pathol, 2003; 74(3): 244-55.
  5. Molina-Minano F, et al, The use of plasma rich in growth factors on wound healing in the skin: experimental study in rabbits, Int Wound J, 2009; 6(2): 145-8.

 

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